Nachdem ich aus familiären Gründen über Jahre keine Auslandsreisen machen konnte, freute ich mich wirklich, mal wieder auf Malle zu spielen. Zumal das Wetter in Berlin wirklich zum Fürchten war und auf der Insel nette 13 bis 17 Grad bei Wölkchen und Sonnenschein vorausgesagt waren. Wobei wir im Nachhinein echt Glück hatten: Nur eine Woche nach unserer Heimreise fegte ein gewaltiger Wintersturm über die Insel. In den Bergen lag über Nacht 1,5 Meter Schnee, der in den tieferen Lagen als Regenmassen für Überschwemmungen sorgte. Das hätte uns wohl die Stimmung ganz schön vermiest! Ich wählte für meinen Freund und mich das Castillo Hotel Son Vida, das ich in guter Erinnerung behalten hatte. Zumal vor nun schon 23 Jahren auf der Terrasse beim Anblick der Golfer unten auf dem Rasen, bei mir der Wunsch entstanden war, unbedingt diesen Sport zu lernen! Ich wollte sozusagen „Back to the Roots“!
Und schon sind wir da:

Das alte Schlosshotel ist wirklich fein und die spanischen Ahnen blicken stumm auf den Besucher hinab:

Allerdings, das muss nun leider berichtet werden, kommen sie mit der Küche nicht so richtig klar. Mangels Gästen wurde in einem Nebenraum gedeckt und nach 3 Versuchen stellten wir fest: Zu langweilig und zu teuer und ließen uns abends an der Rezeption ein Taxi zu Restaurants in Palma rufen. So agierten wohl die meisten anderen Hotelgäste auch, denn der große Saal zum Frühstück war morgens gut besucht. Und am ersten Golftag offenbarte sich gleich das nächste Problem: Ich wollte auf dieser Reise ausprobieren, ob geborgtes Equipment eine gute Alternative zum „Schleppen“ wäre und hatte in Deutschland die Teetimes, jeweils 2 Bags (Callaway) und E-Trolleys online gebucht und bezahlt und das war leider ein Fehler! Auf den 3 Plätzen gab es jeden Tag eine andere Serie von Callaway und die Zusammenstellung ließ auch zu wünschen übrig: Für die Damen enthielt jedes Bag ein Holz 3 (wieviele Frauen spielen eigentlich mit Holz 3 ?) und ein Rescue. Die Eisen zählten von 6 runter, ist OK aber die Putter waren uralt. Ich zeige mal ein Beispiel aus Son Quint. An diesem Putter wächst schon Moos:

Da alles online bezahlt war, brachte Meckern rein gar nichts. Die Jungs machen ihren Job und gut is…….. Wir lernten von Flightpartnern, dass es billiger und besser wäre, am Flughafen in einem externen Shop das Material zu leihen. Das kostet etwa ein Drittel und sie durften die Bags selber zusammenstellen. MERKE: Man lernt nie aus! Doch nun ist aber gut mit Meckern. Golfen im Februar unter netten Wölkchen ist einfach fein

Son Muntaner gehört zu den European Tour Destinations und ist der Exclusivste im Dreiergespann Arabella Golf Mallorca. Bei der ersten Runde dachte ich, dass der Rasen noch immer vom vergangenen Sommer ausgetrocknet wäre, lernte aber dann von einem Mitspieler, dass es sich um die besondere Grassorte Bermuda Celebration handelt, die im Winter „schläft“ und erst bei einer bestimmten Temperatur wieder zum Leben erwacht. Der Unterschied zu den grünen Bahnen von Son Vida ist schon erstaunlich:

Und dann gab es da noch den „Na Capitana“, den ältesten tausendjährigen Olivenbaum Mallorcas, vor dem Charly sehr dekorativ posiert:

Die 3 Teetimes auf Son Quint waren auch etwas vergeudet, da 3/4 der Bunker im Umbau und blau gesteckt waren. Man offerierte uns aber ganz großzügig einen Gutschein für die nächste Runde, den wir uns aber auch an die Mütze klemmen konnten, da wir ja schon alles online bezahlt hatten. Beim Wettergott hatten wir aber wirklich einen Stein im Brett – ich erinnere mich gut an Schneefall auf Mallorca – und verbrachten schöne 10 Tage teils zu Zweit, teils mit netten Flightpartnern auf den drei Plätzen von Arabella Golf. Für die nächste Reise muss ich aber nochmal an der Organisation basteln: Vielleicht ist es doch besser, die Bags wieder mitzunehmen und vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Teetimes zu buchen ohne im Voraus zu bezahlen. Da die nächste große Tour aber in Deutschland und Österreich stattfindet, verschiebe ich diese Themen erst mal in den nächsten Winter und sage „Tschüss Malle“ mit einem schönen Bild der Terrasse des Hotels Son Vida: