Unsere Sommerreise 2025 begann fast schon traditionsgemäß im Golfressort Weimarer Land. Wir spielten den Goethe und den Feininger Course, mussten dann aber um einen Tag verlängern, da der Wetterbericht für den Achensee zu gruselig klang. Mit einem Tag Verspätung checkten wir im Posthotel in Achenkirch ein. Das Posthotel ist wie schon einige andere, die wir besucht haben, ein reines Familienunternehmen. Auf einer großen Bilderwand im Foyer kann man seine Geschichte von 1918 bis heute verfolgen. Vom Gasthof „Zur Post“ mit Fleischhauerei und Fahrwerk zum 5 Sterne Adults-Only-Resort mit Reitanlage, Golfplatz, einer unübersehbaren Wasser-und Wohlfühlwelt, sowie (natürlich) Fitnessclub und Outdoor Base Camp. Whow! Da alle Elemente nach und nach über Jahre dazu gebaut wurden, gleicht das Hotel einem Labyrinth. Dem geschuldet wird dem eincheckenden Gast gleich ein ortskundiger Führer an die Seite gestellt, der den ersten Gang zum Zimmer begleitet. Im Laufe unseres Aufenthalts begegneten mir öfter Menschen im Bademantel, die mit suchendem Blick die Umgebung scannten um ihren „way home“ wiederzufinden. Rundum gab es nix zu meckern: Die Gastro ist vorzüglich. Meine Abneigung gegen Hotel-Fließband-Menüs kam nicht zum Zug, da es täglich wunderbare Dinge an der Kochinsel abzuholen gab! Die Bar servierte nette Drinks und eine tolle Band namens „Freiklang“ unterhielt uns mit hinreißendem Austropop:
Eine einzige Sache störte mich wirklich: Aus unserer Suite konnten wir natürlich die Berge (wenn mal die Sonne schien) und die wunderbar grünen Hänge im Tal gegenüber sehen, aber leider auch die hässliche Stahlkonstruktion der Wasserwelt genau unter unserem Balkon:
Am zweiten Tag starteten wir zu unserer ersten Golfrunde im Golfclub Achensee in Pertisau. Mit dem Auto einmal um den See drum rum, und schon waren wir da. Leider war das Wetter ziemlich mies und ich kaufte mir erst Mal neue Regenhandschuhe im Proshop. Zwei Damen aus der Region begleiteten uns in unsrem Flight und wir starteten neugierig an der „Eins“: Total schräg, mitten im Dorf! Die Dame im Proshop hatte uns schon vorbereitet: „Sie starten und landen mitten bei uns im Dorf!“ Gesagt, getan. Leider waren die Wolken sehr tief, sodass ich das ganze Ensemble mit Dorf und Fairway nicht so richtig einfangen konnte:
Der Platz „Golfclub Achensee“ ist wunderschön! Ohne große Aufreger führen die Bahnen durch eine sanfte Parklandschaft. Super gepflegt und liebevoll im Detail bearbeitet: Fast jeder Abschlag ist mit Blumen dekoriert, mit einem Bänkchen ausgestattet und an einer Stelle sogar mit Hinweisen zur Länge vor – und hinter dem Hindernis versehen! Leider öffnete der Himmel am Loch 8 seine Schleusen und unsere Filghtpartnerinnen verabschiedeten sich aus dem Spiel. Charly und ich spielten weiter und genossen den Platz – zwar im Regen – aber unbehelligt von anderen Spielern bis zur letzten Bahn, die uns wieder an den Häusern der Dorfbewohner vorbei zurück zum 18. Grün führte. Trotz echtem Scheiß-Wetter, gefiel uns der Golfclub Achensee so gut, dass der nächste Tag leider zur herben Enttäuschung wurde: Zum Posthotel gehört ein eigener 9-Loch-Platz, den wir als Alternative zu Pertisau gebucht hatten. Leider ein Fehler. Wir konnten zwar mit dem E-Cart direkt aus der Tiefgarage vom Hotel quer durchs Dorf zum Golfplatz fahren und ohne Startzeit sofort loslegen, aber leider offenbarte sich schon am 1.Loch, dass dieser Platz mit aller Macht in völlig ungeeignetes Gelände gequetscht worden war. Unübersichtlich, dicht an dicht und teilweise absurd angelegt (Loch 1 und 9) hatten wir wirklich keinen Spaß an der Sache. Einzig der Blick ins Tal und in die Landschaft war erfreulich:
Wir beschlossen einstimmig, die zweiten gebuchten 9 Löcher ausfallen zu lassen und lieber im Hotel ins Gym zu gehen und waren beide der Meinung, wer auf diesem Platz einen „Schnupperkurs“ buchen würde, wäre für den Rest seines Lebens vom Gedanken an Golf geheilt…..Leider verhinderte der Dauerregen, dass wir am nächsten Tag noch einmal in Pertisau spielen konnten. Schade – aber wir kommen wieder!
Wir fuhren weiter in Richtung Innsbruck nach Mieming, ins Hotel Schwarz. Darüber habe ich schon bei unserem ersten Besuch geschrieben. Hier zu lesen. Das Haus ist wirklich seine 5 Sterne Plus wert! Das neu angelegte Fitnessstudio mit allen wichtigen Techno-Gym-Geräten ist wirklich perfekt ausgestattet und auch noch toll designet. Wie schon beim letzten Besuch begeisterte mich der Garten. Überall sind Blumen und Pflanzen zwischen den verschiedenen Pools gepflanzt und die pinken Auflagen der Liegen sind schon ein echter Hingucker:
Da es auch in Mieming an einem Tag über Mittag stark regnen sollte, verzichteten wir auf den 18-Loch Championcourse und probierten den Parkcourse direkt vor dem Hotel. Und wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Umgeben von schneebedeckten Bergen, in einer tollen Landschaft auf einem super pflegten Platz zu spielen, machte wirklich Spaß. Mit 2818 Meter wunderbar geeignet um eine schnelle Runde zu spielen, oder um konzentriert das kurze Spiel zu üben. Leider verhinderte der einsetzende Regen den zweiten Durchgang. Der Wettergott beschloss aber plötzlich, es nun mal mit dem Regen gutseinzulassen und bescherte uns noch zwei tolle Golftage auf dem großen Platz. Plötzlich brach sogar fast der Sommer aus und Charly konnte seine kurzen Hosen doch noch aus dem Koffer holen. Am letzten Abend war es warm genug um abends draußen zu essen. Mit dem Blick auf die Bergspitzen in der Abendsonne verabschiedeten wir uns und fuhren am nächsten Tag Richtung Heimat.
Leider klappte die Rückfahrt nicht so, wie gedacht: Wir steuerten (wie auf der Hinfahrt) Richtung Achenpass, wurden aber unvermittelt, mitten auf der Straße von einer sehr, sehr resoluten Dame in Warnweste angehalten:
„Wohin des Weges?“, fragte sie leutselig. Und ohne Böses zu ahnen sagten wir natürlich die Wahrheit: „Nach Deutschland…“
„Leider nicht,“ sagte die Lady: „Die Pässe sind am Wochenende für den Durchgangsverkehr nach Deutschland gesperrt.“
Autsch!
Wir mussten umdrehen und da das Navi von der Sperrung keine Ahnung hatte, versuchte es immer wieder, uns zurückzulenken. Wir wussten auch ohne Navi, dass wir zurück zur Inntal-Autobahn fahren mussten.. Klar. Aber welche Richtung? Natürlich erwischten wir die Falsche und fuhren erst mal eine halbe Stunde verkehrt. Es blieb nix übrig, als anzuhalten und das Navi neu zu programmieren. Mist! Die Sache kostete gute anderthalb Stunden. Nicht zu ändern. Wir waren auf dem Weg ins Fichtelgebirge, wo wir Goffreunde aus Berlin treffen wollte, die in der Gegend ein Haus hatten. Mit ziemlicher Verspätung erreichten wir das Golfhotel Fahrenbach in Tröstau. Egal, wir packten nur noch das Nötigste aus, aßen gut zu Abend und starteten am nächsten Morgen mit unseren Freunden die Runde. Warum auch immer, hatte ich am Morgen beim Frühstück einen Herren am Buffet gefragt, ob der Platz denn gut zu Fuß zu spielen sei, oder ob ein Cart die bessere Idee wäre. Er sah mich an, zögerte kurz und sagte geradeheraus: „Nehmen Sie ein Cart.“
Gesagt, getan. Unsere Freunde Beate und Ekke hatten am Vortag ein anstrengendes Turnier gespielt und beschlossen auch, mit dem Cart zu fahren. So wurde es eine feine Runde! Mit 5700 Metern für die Damen und einem ziemlich wilden Gelände auf und ab durch Berg und Tal, war ich heilfroh, nicht laufen zu müssen. Das Gelände ist sehr weitläufig und naturbelassen und ich musste mal wieder einsehen, dass uns Brandenburger Flachland-Golfern so ein schwer zu übersehender, bergiger Platz nicht wirklich liegt.
Egal, wir spielten ja nicht für den Score, sondern aus Lust am Spiel! Nach einem wirklich schönen Abend bei Beate und Ekke in ihrem zauberhaften Haus am Waldrand beendeten wir unsere zweite Reise 2025 nun endgültig und fuhren zurück nach Berlin. Bis auf ein klein Wenig zuviel Nass von oben (was einen echten Golfer ja nun nicht wirklich erschüttert) beendeten wir eine gelungene Reise. Zurück in der Heimat erwartete uns ein Golfsommer in Berlin!