Anfang März machten wir uns auf den Weg zur Costa Navarino auf dem griechischen Peleponnes. Der Flug über Zürich nach Kalamata nervte ein bisschen – war aber nicht zu ändern, von Berlin aus ging es nicht besser. Mit dem Mietwagen fuhren wir eine Stunde durch die griechischen Dörfer und vorbei an Millionen von Olivenbäumen. (Kalamata-Oliven kennen wir ja alle). Ab der Schranke zum Ressort war es aber vorbei mit ländlicher Gemütlichkeit: Das Westin Hotel ist eine gigantisch große Anlage. Gott sei Dank haben die Götter den für das Bauen zuständigen Beamten genügend Grips gegeben, dass sie die sonst üblichen Bausünden rund ums Mittelmeer verhindert haben. Grundsätzlich darf in der Region nur zweistöckig gebaut werden. Es gibt darum zwar keine Hotelbunker wie in Spanien, dafür zieht sich das Ressort (gefühlt) kilometerweit durch  die Landschaft. Am ersten Abend haben wir uns in der Dunkelheit derart verlaufen, dass wir irgendwann um Hilfe bitten mussten. Bei Tageslicht habe ich dann gesehen, dass es überall nummerierte „Meeting-Points“ gibt. Da kann man dann in der Rezeption anrufen, sagen wo man steht und wird dann vom Buggy wieder eingesammelt……
Das Hotel ist letztendlich ein großer Robinson-Club. In den Sommerwochen beherbergen sie 2000 Gäste gleichzeitig. Es gibt sicher ein großes Angebot an Aktivitäten, viel Pool, Strand, Bars und eine riesige Saunalandschaft. Alles ist sehr gepflegt und wirklich toll bewachsen:
Aber das Ganze als 5 Sterne-Hotel zu verkaufen, ist eine Unverschämtheit! Das gesamte Gastro-Angebot ist unterirdisch. Blanke Tische und verkochtes Essen bei einer Atmosphäre wie in der Mensa. Nee! Nie wieder!

Aber nun zum eigentlichen Thema: Golf in Greece!
Da gab es wirklich nix zu meckern! Die 4 Golfplätze sind super gepflegt, unterschiedlich konzipiert, aber alles unter einer Organisation. Die  Clubs sind vernetzt, alle Tee-Times auf jedem PC zu sehen und alle Caddy-Mannschaften überschlagen sich mit Freundlichkeit. Nach 14 Tagen konnte ich das lächelnde „Enjoy!“ nicht mehr hören. Da übertreiben sie ein bisschen…..

Was echt toll war: Wir haben keine Lust mehr, unser Zeug zu schleppen und haben Leihschläger gebucht. Und das war echt gut: Alle 4 Clubs vergeben dieselbe Marke und wir hatten jeden Tag genau dasselbe Material im Bag. Und dazu noch die neuesten Taylor Made Schläger, oft sogar unbenutzt, weil wir die ersten Spieler in der Saison waren. Das war echt perfekt! (Ich erinnere an Mallorca, als wir in jedem Club anderes Material bekommen haben und oft so unterirdisch, dass es peinlich war) Die Driving-Ranges waren auch super organisiert: Keine Bälle zu ziehen, vor jedem (Rasen) Abschlag wartet die Bälle-Pyramide auf den fleißigen Golfer. Man muss aber jeden Platz mit dem Buggy fahren, sie lassen niemanden laufen. Was bei den Entfernungen aber sicher auch OK ist. Da summiert sich das Greenfee mit Buggy und Leihschlägern pro Tag auf ein nettes Sümmchen, was ich hier nicht nennen will.

Einen negativen Aspekt gab es aber doch noch: Sie müssen den Golflehrern Europas derart günstige Angebote machen, dass fast nur Golf-Reise-Gruppen unterwegs waren. Diese Gruppen spielen in Vierer-Flights derart gemütlich, dass es ein Graus ist, dahinter zu spielen. Wir wurden auch fast jeden Morgen angerufen, ob wir nicht lieber eine andere Teetime haben wollten, es wäre bei unserer gebuchten Zeit doch „leider“ eine große Gruppe vor uns am Abschlag….. Nun ja, wir haben uns natürlich immer umbuchen lassen; sind dabei mit einem blauen Auge davon gekommen und haben durch die Umbuchungen auch mit echt netten anderen Paaren zusammengespielt.

Hier ein paar Bilder. Das 1. und das 18. Loch vom Dunes Course:


Der Bay Course führt das 2. Loch direkt ans Meer. Und natürlich hab ich meinen 1. Abschlag auch gleich in die Wellen geschossen:

Der Hills Course und der Olympic Course ziehen sich etwas oberhalb durch die Berge. An verschiedenen Bahnen spielt man aber immer wieder mit direktem Blick zum Meer herunter:Summasummarum muss ich leider das Fazit ziehen, dass ich diese Reise nicht wiederholen werde. Natürlich gibt es in der Region auch „echte“ 5-Sterne Hotels, wie das Mandarin Oriental. Aber 1200 Euro pro Nacht sind dann doch eine Nummer zu groß, wenn auch der Hubschrauberlandeplatz „um Ecke“ ist. Vom 16. Loch des Bay Course kann man die Edel-Behausung sehen:
Aber bevor ich den Bericht schließe, muss ich doch noch ein Video einfügen: Charlys Begeisterung über seinen tollen Schlag ist doch wirklich Klasse! Und dann noch vor der blauen Kulisse des Meeres! Das kann ich nicht im Archiv verschwinden lassen.

Ich glaube, nächstes Jahr fahren wir wieder gemütlich in die Reserva Rotana – obwohl, Teneriffa und das Hotel Las Madrigueras schwirrt mir auch noch im Kopf herum. Dahin habe ich ja vor vielen, vielen Jahren meine erste Golfreise ganz alleine gemacht. Ich würde mich gerne vor Ort daran erinnern…….