Golf Blog Berlin

2019: Bogey-Golf?

Im Frühjahr 2019 konnte ich bei Saisonbeginn zum allerersten Mal auf eine erfolgreiche Winterspielzeit zurückblicken. Ich hatte mein Vorhaben durchgezogen und die gesamte Wintersaison mindestens einmal in der Woche 18 Loch gespielt. Bei Wind und Wetter, bei Schnee und Matsch und nicht selten auf vereisten Wintergrüns. Klar, da kugelten die Bällchen sowieso munter in alle Richtungen und der Putter wartete im Keller auf bessere Zeiten...... aber egal, wir waren draußen! Denn ich hatte beschlossen, dass es für meinen Freund wichtig seien würde, den Kontakt zum Spiel zu halten um nicht im Frühjahr vollkommen bei Null anzufangen zu müssen. Das wäre wirklich schade um all die Mühen des Sommers gewesen. Und so schickten wir zu Weihnachten diesen stimmungsvollen Golf-Gruß in die Runde:

 

 

 

 

Als ich im März den Unterricht bei Simon wiederaufnahm, bemerkte er auch schnell, dass die Schläge nach dieser aktiven Wintersaison viel kraftvoller waren, als in den Jahren zuvor. Ende März spielte ich allein bei ziemlich ekligem Wetter die erste "richtige" Runde auf Sommergrüns und war über die Qualität der langen, wie der kurzen Schläge wirklich erstaunt und erfreut. Noch nie hatte ich so früh im Jahr und bei kaltem, windigen Wetter 35 Stablefordpunkte erspielt. Whow!

(Das wusste ich, weil ich seit 10 Jahren Rundenberichte gespeichert hatte.....)

 

Sollte es möglich sein, die 20 zu knacken und trotz meiner seit Jahren hinreichend erwiesenen Unfähigkeit Golf zu spielen doch gelingen, in die Nähe von HCP 18 zu gelangen?

Vielleicht um das Schicksal herauszufordern, übertitelte ich das Kapitel 2019 frech und rotzig einfach nur "Bogey-Golf?" Am Ende dieser Seite werden wir ja sehen, was daraus geworden ist.....

 

Natürlich wird es nun auch spannend, wie sich die neuen Golfregeln auf den Spielbetrieb zum Einen (husch husch..... macht voran!) und zum anderen auf die Ergebnisse auswirken werden. Schon bei meiner ersten Runde auf Sommergrüns glaubte ich festzustellen, dass der Fahnenstock im Loch die kurzen Putts sehr beeinflussen kann. Und das Aufsetzen des Schlägers im Hindernis erleichtet den Schwung auch um Einiges.....

Auf jeden Fall wird die Saison mal wieder spannend (wie könnte es anders sein) und natürlich darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Golf Club Gatow in diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert!

 

 

 

 

 

Die Feierlichkeiten zur 50-Jahresfeier erstrecken sich über die ganze Saison. 100 neue Mitglieder dürfen sich über einen finanziellen Bonus freuen, der historische Hintergrund des Golfclub Gatow wird gewürdigt, die "Old Course Trophy" erinnert an den alten englischen 9-Loch-Platz und last but not least fliegen 40 Mitglieder zusammen mit allen Pros im Herbst zur gemeinsamen Golfreise nach Südengland. Das Foyer im Clubhaus wurde richtig schnieke renoviert und eine Ausstellung zeigt Bilder und Objekte aus den vergangenen 50 Jahren Clubgeschichte.

 

Ich halte mich bei alledem etwas zurück. Besonders bei den vorgabewirksamen Wettspielen. Hänge ich doch irgendwie an meiner 20 vor dem Komma........ Ende Mai steht das Golfino-Damenturnier auf der Agenda, da melde ich mich dann aber doch an. Wenn unsere Ladies-Captain Renate schon mal einen Sponsor auftreiben kann, dann muss die Terasse auch voll sein. Sonst wirds echt peinlich. Ich erwische einen netten Flight und die Lady vom Golfino-Store am Kudamm wünscht uns am ersten Tee Glück:

 

 

 

 

Nach 4 Stunden bin ich wirklich glücklich: 35 Netto, 14 Brutto und den dritten Platz erwischt! Der Flight mit Ina und Heidi war ruhig und konzentriert, so wie ich es mir wünsche. Wenn die Saison so weitergeht, wäre das Bogey-Golf am Ende vielleicht doch keine Illusion......

(Träumen darf man doch, oder?)

 

Zur Unterstützung hat sich mein Trainer Simon für dieses jahr etwas Besonderes ausgedacht: Um Struktur in mein Training zu bringen, hat er mir spezielle Scorekarten gedruckt, die ich bei jeder privaten Runde ausfüllen soll. In 7 Spalten notiere ich Abschläge, Transportschläge, Schläge aufs Grün, mit welchem Schläger, Entfernung zur Fahne, Putts und natürlich die Anzahl der Schläge insgesamt. PUH!

Damit das Ganze nicht in einem unüberschaubaren Zettelwust endet, habe ich ein ergänzendes System erfunden, mit dem ich jeweils 6 Runden auf einem Din-A-4 Blatt zusammenfasse und die wichtigsten Infos auf einen Blick erfassbar mache. (Übrigens: Alles ohne App! Nur mit Papier und Stift, meine Herren!!) Die Zielvorgaben sind natürlich heftig. 89 bis 91 Schläge sind für mich wahrscheinlich irgendwann das Ende der Fahnenstange. Egal, wir packen es trotzdem an. Auf jeden Fall hat Simon es in diesem Jahr endlich fertig gebracht, dass ich mich traue, die vollen Eisen aufs Grün zu hauen. Die Zeiten der "Schummelschläge" sind endgültig vorbei. Und wenn der Schlag daneben geht, dann ist das eben so! Damit muss jeder Golfer leben!

Wahrscheinlich werde ich es bis zum Ende meiner Tage nicht verstehen, wie es sein kann, dass mir ein schier unmöglicher Schlag (am Loch 11 aus dem Stand direkt himmelhoch über den Berg aufs Grün) perfekt gelingt wenn der Lehrer daneben steht und eine Stunde später 5 Bälle traurig ins Gebüsch wursteln, wenn ich alleine versuche, das Gelernte zu wiederholen! Das ist wirklich mysteriös.... ehrlich!

 

Etwas Nettes: 2010 habe ich ein Bild von mir zusammen mit Dieter auf der Bank an Bahn Sieben gepostet. 9 Jahre später saßen wir in diesem Frühjahr bei einer Runde wieder da. Mir fiel das alte Photo ein und ich bat unseren Mitspieler, noch einmal auf den Auslöser zu drücken. Und siehe da: HURRA, wir sind noch da und noch nicht mal schlecht unterwegs!

 

 

 

 

Ich hoffe nur, dass dieser Sommer nicht so eklig heiß wird, wie der Letzte. Für die nächste Woche sind schon mal 40 Grad angekündigt! Ein Hoch direkt aus der Sahara kommt vielleicht bis zu uns nach Berlin. Da fällt Golfspielen wohl aus........

Schade. Ich habe wirklich Lust, die tollen Schläge zu üben, die Simon mir beibringt. Und außerdem muss ich mindestens bis zum 7. September fit sein. Da werden wir beim Pink-Ribbon Turnier unseren Brutto-Gewinn von 2017 verteidigen.

 

Und dann kommt es natürlich wirklich heftig: 38 Grad in Berlin und über 40 Grad irgendwo in NRW. Himmeldonnerwetter! Ich habe keine Lust auf diese Scheiß-Hitze! Aber da es ja so aussieht, als ob unsere Berliner Sommer heute und in Zukunft in Richtung Marokko tendiert, kann ich ja nicht wochenlang im Dunklen zu Hause sitzen und auf den Herbst warten.

Also akzeptiere ich die Hitze; balsamiere mich in Litern von

Sonnencreme von Kopf bis Fuss und gehe trotz allem auf die Runde. Privat und ab und zu vorgabewirksam. Turnier oder EDS. Egal. Irgentetwas geht immer schief. 18 Loch sind halt ein langer Weg! Es reicht eine unkonzentrierte Phase oder ein innerer Ärger über 2 oder 3 Löcher - und das Ergebnis kippt ins Minus. Wenn es wenigstens mit 32 Punkten zum "Puffern" genügt, ist es ja schon OK. Doch, das klappt leider nicht immer.

Verflixt! Verflixt!

Ende Juli bin ich schon wieder bei 21,1 angelangt. BAH!

Ich schwöre, ich bin (fast) 65 Jahre alt und es gibt nichts in meinem Leben, was mich so auf die Palme bringen kann, wie dieser bescheuerte Golfsport! Das glaubt einem doch keiner!

 

Golfpark Rothenburg-Schönbronn:

Eine Kurzreise zur Familie meines Freundes führte uns in das hübsche Städtchen Rothenburg ob der Tauber (wenn man mal die Myriaden von asiatischen Touristen abzieht) und ein Blick in die Golfkarte empfahl mir den Golfpark Schönbronn in unmittelbarer Nähe. Ich buchte telefonisch zwei Startzeiten (und weil das im Urlaub ja mal erlaubt sein darf) die Carts gleich dazu. Leider zeigte der obligatorische Blick auf die Wetterkarte 3 Tage vor Abreise großes Ungemach: Das dickste und ekligste Tiefdruckgebiet des Sommers machte sich genau da breit, wo Charly und ich gemütlich Golf spielen wollten! Mist!

Meine persönliche Schlechtwetterregel lautet ja wie folgt:

"Starte nie - außer wenn du dich für ein Turnier angemeldet hast- im strömenden Regen. Dann darfst du zu Hause bleiben. Wenn es unterwegs zu regnen anfängt, dann sieh zu, ob du zu Ende spielst oder aufhörst. Deine Entscheidung..."

An diesem Augusttag im lieblichen Bayern wollte es das Wetter-Schicksal, dass es genau bis 5 Minuten vor dem ersten Abschlag eigentlich gar nicht so übel aussah. Nun gut, unser Auto war das das Einzige auf dem Parkplatz und am Horizont türmten sich dunkle Wolken. Aber wir zahlten trotzdem optimistisch 150 Euro für die Runde und machten uns auf den Weg zu ersten Abschlag. Da begann es zu regnen. Und es regnete 5 Stunden weiter.........

Charly tropfte heroisch hinter dem Steuer vom Cart vor sich hin, ich versuchte Abschläge mit Handtuch auf dem Kopf:

 

 

 

 

 

 

Am 18. Loch waren wir nass bis auf die Unterhosen - aber glücklich! Wir hatten durchgehalten! Als absolut EINZIGE Spieler auf dem ganzen Platz! Whow!

Am nächsten Tag lockerte es auf und wir konnten die zweite Runde im Trockenen spielen. Rothenburg-Schönbronn ist ein schöner Platz mit wunderbaren, weiten Aussichten auf das Land drum herum. Allerdings züchten sie da richtig fiese gelbe Gräser links und rechts der Fairways, die des Golfers Bällchen schnell auf Nimmerwiedersehen auffressen. Auf der Suche nach dem Eigenen, findet man auch jede Menge fremde Bälle, was den Frust in Grenzen hält.

 

 

 

 

Charly und ich spielten jeweils unsere Vorgaben und verabschiedeten uns am Ende mit richtig guter Laune von diesem netten Platz!

Klimakatastrophe im Golfclub Gatow Berlin!

Am 22. August wanderte ich brav zu meiner Startzeit beim Seniorenturnier am Donnerstag und wurde (freundlich) vom Marshal auf die neue, ab sofort geltende Platzregel aufmerksam gemacht:

 

 

 

 

Mannometer! Innerhalb einer Schlägerlänge auf allen kurz gemähten Flächen Besserlegen! Und das, nachdem wir in den vergangenen Wochen nur die Wahl hatten, zwischen heimlichem Schummeln (den Ball mit dem Fuss auf einen Graspuschel schieben) oder sich das Handgelenk verletzen, beim Versuch, den Ball aus dem Grasloch heraus zu schlagen. Endlich hatte der Landesgolfverband zugestimmt, dass die betroffenen Clubs entsprechende Platzregeln erlassen konnten!

Wer hätte das gedacht! Ich auf jeden Fall nicht, denn ich hätte mir nie vorstellen können, dass die Goldene Regel des Golfsports:

"Spiel den Ball, wie er liegt. Spiele den Platz, wie Du ihn vorfindest."

jemals den subjektiven Verhältnissen geopfert werden könnte. Im Winter mal eine Scorekarten-Breite "Besserlegen". Ok. Kein Problem. Da ging es ja auch nicht mehr um vorgabewirksame Bedingungen. Da machte sich niemand mehr einen Kopf. Aber nun war die Realität auch bei uns in Berlin angekommen: Der Platz war eigentlich nicht mehr vorgabewirksam bespielbar. Der zweite Dürresommer in Folge hatte der Natur den Rest gegeben:

 

 

 

 

 

 

 

 

An der Spielbahn 2 dachte ich schon seit Wochen darüber nach, wann die Greenkeeper endlich die großen Goldfische mit nach Hause in die heimische Badewanne nehmen würden? Die armen Viecher verreckten doch bald in dem müden Tümpel! (Siehe roter Pfeil)

 

 

 

 

Naja, ich hätte besser über meinen Annäherungsschlag aufs Grün nachdenken sollen - anstatt über die blöden Goldfische! Regelmäßig versaute ich diesen (doch eigentlich leichten) Schlag und ärgerte mich heimlich über meine tierfreundlichen Gedanken.......

 

Auf jeden Fall sollten die neuen Platzregeln bis über die Clubmeisterschaften hinaus gelten und somit als ein Versuch gewertet werden, die archaischen Golfregeln den nicht mehr zu übersehenden "realen" Gegebenheiten anzupassen. Und das ist gut so!

(Wie einst ein Berliner Bürgermeister zu sagen pflegte)

 

 

Tja, die Clubmeisterschaften!

Das war auch so eine Sache für sich! Lange hatte ich gezögert, mich anzumelden, denn in diese Liga gehörte ich nun mal einfach nicht wirklich rein und außerdem näherte sich mein HCP schon wieder dieser verflixten 21. BÄH!

Doch, egal. Ich hatte in diesem Sommer so viel trainiert und gespielt, dass ich einfach Lust hatte, dieses Doppel-Turnier mitzuspielen.

Gesagt - getan, die Anmeldung flog raus.

Die Wettervorhersagen verhießen allerdings wieder einmal nichts Gutes: Das letzte höllenheiße Sommerwochenende stand uns bevor:

34 Grad, purer Sonnenschein ohne eine Wolke am Himmel und höchste Ozonwerte! War das wirklich eine gute Idee?

Der Wecker klingelte um sechs und ich legte los. Beim Einspielen um 8.30 wehte noch ein laues Lüftchen, beim ersten Abschlag um 10 Uhr waren meine Haare unter dem Basecap schon klatschnass und die gefühlten Temperaturen in der sengenden Sonne näherten sich der 40 Grad-Marke! Mannometer! Die mörderische Hitze blieb leider nicht das einzige Übel. Da die Flights im 8-Minuten-Rhytmus gestartet wurden, stockte das ganze Feld von Anfang an und über weite Strecken hieß es: "Warten... warten..... und bitte noch einmal warten...."

Nach 5,5 Stunden hatten wir es geschafft. Leider war ich an der 18 so am Ende, dass ich den allerletzten Putt verzitterte und damit mein "Puffern" versaute. Mist! Fast hätte ich eines der beiden Ziele, die ich mir gesetzt hatte, erreicht: Puffern und unter 100 Schläge spielen.

Am Rand der 18 verglichen wir die Scorekarten und genau in diesem Moment versagten meine Systeme. Ich spürte, wie die Hitze in mir hoch stieg. Anstatt der weißen Karte in meiner Hand, sah ich nur noch schwarze Sterne. Instinktiv griff ich zur Golfkarre neben mir und hielt mich fest. Meine Mitspielerin griff meinen Arm und stütze mich. Einen Moment dachte ich, keinen Boden unter den Füßen zu haben, dann kam ich zurück. Es war vorbei. Mit wackeligen Knien ging ich zur Terasse und setzte mich in die hinterste Ecke. "Uff...."

Wenigstens nicht vor versammelter Mannschaft zu Boden gegangen.....

 

Am Abend ging folgende Meldung über die Kanäle:

 

Zu heiß für die Vierbeiner: Das urteilte das Berliner Veterinäramt am Samstag vor dem geplanten Mopsrennen in Lichtenrade. Bei Temperaturen über 30 Grad sollten dort eigentlich 95 Hunde gegeneinander angetreten. Das Wettrennen auf der 50-Meter-Strecke gehört zum traditionellen Mopstreffen, das seit zehn Jahren in der Hauptstadt stattfindet. Wie Organisator Thomas Zupan sagte, wurde der Wettlauf jedoch wegen der hohen Temperaturen verboten.

Aha, dachte ich mir. Möpse dürfen nicht rennen, Menschen aber Golfen! Ist schon interessant, das Leben......

 

 

 

 

Am zweiten Tag startete ich nicht gleich in der ersten Gruppe, sondern erst um 9.40. Das hieß, dass andere Spieler schlechtere Ergebnisse als meine 100 Schläge in der ersten Runde erzielt hatten. Im Foyer entnahm ich der Liste, dass ich von uns acht "alten" (AK 65) Spielerinnen an fünfter Stelle abgeschnitten hatte. Super, dachte ich. Bist nicht die Letzte!

Und machte mich ans Werk, die zweite Runde zu spielen. Wieder brannte die Sonne und am liebsten hätte ich die Höheren Mächte angefleht, endlich diesen Heizstrahler da oben auszuschalten. Ich hatte diese Scheiß-Hitze soooooo satt! Aber egal, wir waren 3 nette Mädels und bissen uns durch. An einer Stelle lag mein Ball im kaputten Boden so tief zwischen den verbliebenen Grasbüscheln, dass ich wusste, der Schlag würde misslingen. Und er misslang und kostete mich einen "9" auf der Karte. Scheiße! So ein Mist!

Aber dann gelangen mir wieder so tolle Schläge, wie ich sie in diesem Sommer von meinem Trainer gelernt hatte und mein pinkfarbener Ball flog wie von Zauberhand berührt durch die Luft bis aufs Grün!

Was für ein unglaubliches Gefühl! Whow!

Am Ende dieser zweiten Runde hatte ich mit 98 Schlägen und 34 Punkten meine persönlichen Vorgaben erfüllt! BravoTina!

Auf der Terasse (es war 15.30) genehmigten wir Mädels uns eine erste Weinschorle und etwas später Wurst und Kartoffel vom Grill. Der letzte Flight würde gegen 19 Uhr eintreffen und die Siegerehrung etwa eine halbe Stunde später durchgeführt werden. Damit hatte ich ja nun nix mehr zu tun und verabschiedete mich zufrieden nach dieser elenden Hitzeschlacht. OK. 0,1 Pünktchen waren den Bach runtergegangen, aber das war die Sache wirklich wert gewesen. Ehrlich. Nach 10 Jahren in diesem Club ist es ja auch schon eine Art "Familie" geworden. Und während dieser 2 Tage Clubmeisterschaften ist die Atmosphäre schon eine andere, als sonst bei einem Turnier. Schwer zu erklären. Ist aber so.

 

Auf jeden Fall fuhr ich am Sonntagnachmittag rundrum glücklich nach Hause. Charly erwartete mich mit einem netten Abendessen und musste sich natürlich erst einmal alle Geschichten dieser zwei Tage anhören.

Der Arme. Ich sprudelte einfach über. Ich war glücklich, trotz aller Bedenken nicht völlig versagt zu haben. Die "Rote Laterne" würde ich in diesem Jahr wohl nicht tragen. Um 19 Uhr rappelte mein Handy. Eine WhatsApp von meinem Trainer:

"Bist du noch im Club?"

Hä? Was soll das denn? Natürlich nicht. Bin zu Hause, schrieb ich zurück. Und er schrieb: "Oh, wie schade. Hätte dich zur Siegerehrung gerne gedrückt. Du bist 3. Clubmeisterin der AK 65"

 

ICH KANN ES NICHT GLAUBEN !

Das ist doch verrückt. Aber am Ende doch wahr. Ich habe den dritten Platz der Seniorenmeisterschaft der Damen gewonnen! Wie toll ist das denn? OK, es haben sich nur 8 Ladies getraut. Das ist nun mal kein sooo großes Feld. Aber ich war dabei. Und da bin ich nun mal echt stolz. Bei diesen hammerharten Bedingungen mit dem kaputten Platz und der mörderischen Hitze war das schon eine Herausforderung überhaupt dabei zu sein. Und nun steht mein Name nach Heidi und Martina, die mit ihren HCP's von 11 und 13 mal ne ganz andere Klasse als mein klägliches 21 sind, in einer Reihe! Offiziell liest sich das auf der Internet- Clubseite dann so:

Meisterschaften Damen AK 65
Auch hier ist Heidi (91 & 94) erneut ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Nach der Führung von Tag 1 konnte sie auch nach der zweiten Runde erneut den Titel gewinnen. Auf Platz zwei schob sich Martina (100 & 89) und mit einem starken Auftritt in der Finalrunde Tina Spahr (100 & 98) auf Platz 3.

Leider war es an diesem Abend zu spät, nach Gatow zurück zu fahren, um mit den anderen Platzierten auf das Siegerphoto zu kommen. Für diese Ehre muss ich dann bis zum nächsten Jahr warten, falls ich es noch einmal schaffe, aufs (imaginäre) Treppchen zu kommen. Egal. "Dabeisein ist alles" war doch in grauer Vorzeit mal so ein symphatischer Gedanke. Und nun, etwas später und etwas abgekühlter, bin ich wirklich froh, bei den CM 2019 dabei gewesen zu sein. Allein das war schon toll. Und der dritte Platz war der Hammer! Danke Trainer Simon, dass du mich so weit gebracht hast. Denn ich weiß. ich bin wirklich ein "schwerer" Fall. Golftechnisch gesehen. Jeder "normale" Golf-Amateur erreicht die Spitze seiner Erfolge ungefähr nach 10 Jahren. (sagt die Literatur) Ich brauche halt etwas länger.......... Und gebe nicht auf!

 

 

Am Dienstag nach der Meisterschaft fahre ich mit Heidi zum Golfen nach Usedom. Wer mag, kann hier davon lesen......

 

 

Am 7.9. konnten Simon und ich endlich unseren Brutto-Sieg im Pink-Ribbon Turnier verteidigen und traten im alten Team mit Thomas und Julia an. Wer mag, kann den Bericht hier lesen

 

 

 

Schon wieder neigte sich eine tolle Golfsaison dem Ende entgegen. Himmel nochmal - die Zeit raste einfach davon! Die letzten Turniertermine standen auf dem Kalender, aber nun machte der Wettergott plötzlich eine Rolle rückwärts und schien aufholen zu wollen, was während der Sommermonate so schmerzlich vermisst worden war: Es regnete und regnete! Die letzten Turniere wurden entweder gleich abgesagt oder verendeten unter Starkregen mitten auf der Pampa. Ich konnte mein Ziel, das HCP zu verbessern trotz aller Anstrengungen nicht erreichen und musste sogar eine Niederlage einstecken: Verschlechtert auf 21,2.

BAH! So ein Ärger!

Wie bin ich da bloss auf die Überschrift "Bogey-Golf" für dieses Jahr gekommen? Na ja ...... eigentlich spiele ich ja locker Bogey-Golf:

Theoretisch spiele ich ja auf jeder Bahn in Gatow Bogey!

(Bloss halt nicht hintereinander auf einer 18-Loch-Runde)

 

Die beste Runde meiner bisherigen Golfhistorie habe ich privat im Juli gespielt und mit 90 Schlägen, 17 Brutto und 40 Nettopunkten mein bisher bestes Ergebnis erziehlt. Und dabei waren es schon mal immerhin 15 "echte" Bogeys - die Pars inclusive - auf einer Runde...... Na gut, die 3 die noch gefehlt haben - das krieg ich nächtes Jahr bestimmt noch hin!

Und außerdem kommt ja im nächsten oder übernächsten Jahr (vielleicht) die Grosse Golferische Revolution, wenn alle ( unkontrollierten) privaten Runden in unsere HCP Berechnungen einfließen und NIEMAND ZÄHLT! HAH! ANARCHIE! ALLES GERÄT AUSSER KONTROLLE!

 

Was für ein utopischer Gedanke in Deutschland: Ein Golfer zählt sich selbst auf jeder Runde und gibt am Ende jeder Runde sein Ergebnis selbst in sein Stammblatt ein. OHNE KONTROLLE! Einfach so. Wie es schon seit Jahren in USA, England, Schweden und Südafrika praktiziert wird. Länder, in denen erfolgreich Golf gespielt wird. DAS wird echt spannend! Ich glaube es ja nicht, dass die neuen Regeln in Good Old Germany ratizifiert werden. Dazu sind die Deutschen schlicht und einfach viel zu Blockwart orientiert. Sorry - ist einfach so. Immer, wenn ich versucht habe während verschiedener Gespräche auf der Terasse zu argumentieren, dass der "Writer" nur der "Schreiber" und nicht der "Zähler" ist, bin ich bei jeder Diskussion auf Granit gestossen. Ich müssen doch mitzählen, aufpassen, Schiedsrichter sein für meinen " zu Zählenden".

Das steht nun mal aber nicht im englischen Original - aber das interessiert in Deutschland niemand. Das englische "Writer" wurde irgendwann in grauer Vorzeit falsch anstatt in "Schreiber" in "Zähler" übersetzt und damit hat das Drama bis heute seinen Lauf genommen. Die Idee, dass jeder Golfer für einen Score selbst verantwortlich ist, scheint im Laufe der letzten Hundert Jahre nie in Deutschland angekommen zu sein...........

Ich bin echt gespannt, wie es 2020 weitergeht. Die Diskussion ist auf jeden Fall schon jetzt landauf und landab angeregt: Im Online-Forum bei Mygolf immerhin schon 18 Seiten (Stand Nov 19), die ich mir aus Langweile an einem verregneten Sonntagnachmitttag durchgelesen habe. Pro und Contra halten sich die Waage.

 

Zum glücklichen Abschluss des Golfjahres 2019 gibt es noch zu vermelden, dass sich unser Golfplatz erstaunlicherweise wunderbar erholt hat und wieder in saftigem Grün leuchtet:

 

 

 

 

Und die allerletzte, echt tolle Botschaft der ausklingenden Saison möchte ich an dieser Stelle auch noch vermelden:

Charly hat sich in diesem Jahr durch alle Widrigkeiten und Hindernisse der Golferei durchgebissen! Und das ist ihm wirklich nicht leicht gefallen!

Dieser ganze konservative Regel-und Etikettenblödsinn ist ihm manchmal ganz schön auf die Nerven gegangen....... Da stand es oft auf der Kippe!

Aber am Ende ist er dem Zauber der "Fliegenden Bällchen" doch erlegen und möchte im nächsten Jahr sogar bei den Gatower Club-Turnieren mitmachen! Na dann - auf geht's!

 

 

 

 

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